Plattenbörsen in Bremen (Weserpark/Bürgerhaus Mahndorf)

Im letzten November gab es in Bremen gleich zwei Plattenbörsen. Am 17.11. im Weserpark und am 23.11. im Bürgerhaus Mahndorf.

Die Plattenbörse im Weserpark war Teil des Antikmarktes „Nostalgia“, der scheinbar schon öfters vor Ort war, aber nun erstmals mit angeschlossener Plattenbörse. Diese ist, soweit ich informiert bin, vom selben Organisator, wie die Plattenbörse in Oldenburg.

Der Antikmarkt wird scheinbar hervorragend angenommen, denn als ich auf den weitläufigen Parkplatz des Weserparks fuhr, durfte ich erst einmal lange im Kreis fahren, bis ich am äußersten Zipfel endlich einen Parkplatz fand. Als ich ausstieg und mich auf die Suche nach dem richtigen Eingang machte, kamen mir schon viele Leute entgegen, die zwar kein Vinyl dabei hatten, aber mit Antiquitäten beladen waren. Der Eintritt kostete 5 Euro, was ich etwas viel fand. Aber nun gut.

Im Weserpark musste ich erst einmal die Plattenbörse suchen. Der Antikmarkt war riesig und nirgendwo standen Wegweiser. Natürlich lief ich so erst einmal in die falsche Richtung. Die Plattenbörse befand ich im hinteren Gang, war relativ groß – aber im Vergleich zum riesigen Antikmarkt natürlich dann eher klein.

Wie immer muss man sich zunächst zurechtfinden, und der Versuchung widerstehen, gleich beim ersten Stand sein Budget auf den Kopf zu hauen. Es ist also wie immer eine gesunde Mischung aus Geduld und Disziplin gefordert. Das kann auch mal nach hinten los gehen, wenn die gewünschte Platte beim zweiten Rundgang dann verschwunden ist (wie es mir auch ergangen ist – siehe unten).

Fazit: Okay, aber jetzt für mich nicht so ein unbedingtes Muss. Da sehr viele Stände am Start waren (ich denke mal Profis und Amateure – mit deutlichem Überhang bei den Profis), war die Auswahl sehr groß. Aber irgendwie auch überall dasselbe und nichts wirklich besonderes. Und wenn doch, dann SEHR teuer. Generell fand ich die Preise so naja. Ein richtiges Schnäppchen habe ich nicht gemacht.

Bei einigen Sachen dachte ich mir, dass ich sie bestimmt irgendwo günstiger bekommen könnte. Und da setzt auch der oben beschriebene Stress ein. Nimmt man das mit oder sucht man noch weiter? Ein LP (die dritte Schneider & the Kicks, von der ich gar nicht wusste, dass es die gibt und die ich zunächst für eine Compilation hielt) habe ich in einer Grabbelkiste gefunden und dann zu lange überlegt. Da war sie weg. Mist.

Eine von mir tatsächlich gesuchte Oldfield habe ich für 2 Euro aus einer noch schäbigeren Kiste gezogen. Die Platte sah zwar fürchterlich aus, aber für 2 Euro macht man nicht viel falsch. Nach der Wäsche läuft die auch gut durch.

Insgesamt war ich zwei Stunden da und habe dann mehr gekauft als geplant. Vieles wie gesagt auch am Anfang erst einmal mitgenommen. Auf der zweiten Runde hätte ich mich wohl bei der einen oder anderen Platte anders entscheiden. Wie erwähnt: So richtig Überraschendes war nicht dabei. Aber ich bin zufrieden. Zuhause konnte (und musste ich auch meistens!) ich dann erstmal meine Knosti ausprobieren, die wirklich ordentlich was bringt.

Es war ganz nett, aber doch auch sehr viel und man muss sich erst einmal orientieren, was auch Zeit und Nerven kostet. So fand ich das alles recht anstrengend. Zudem war die Atmosphäre auch eher kalt. Am 2. März ist die nächste Plattenbörse am selben Ort. Ich denke aber, ich lasse die dann vielleicht aus.

Die Ausbeute:

Die Plattenbörse im Bürgerhaus Mahndorf gefiel mir besser als die im Weserpark. Sie war sehr viel kleiner, dafür aber auch übersichtlicher. In der Werbung stand, dass nur private Anbieter da seien. Das stimmte nicht. Einige hatte ich die Woche zuvor auch im Weserpark gesehen. Und bei den Massen an Platten, die einige Händler an ihrem Stand hatten, konnte das auch nicht sein. Der Eintritt war hier 2 Euro, der von zwei netten, älteren Herrn (offensichtlich vom Bürgerhaus) kassiert wurde. Das fand ich schon passend.

Exotisches oder Ausgefallenes konnte man nicht finden. Die Auswahl an Jazz war z.B. sehr klein. Auch sonst fand ich nichts, was ich schon ewig gesucht hätte oder was mich überrascht hätte. Die Preise waren wie in der Vorwoche. Von ganz gut bis olala.

Ich habe mich einfach mal treiben lassen und gleich beim ersten Händler zugeschlagen, den ich schon aus dem Brodelpott, dem Plattenladen-für-einen-Tag und dem Straßenfest bei uns hier im Viertel kannte. Scheinbar hat er es auch, der das hier und damals im Brodelpott auch organisiert hatte. Zumindest erschloss sich das für mich aus einem Gespräch. Und er machte auch schon Werbung für eine Plattenbörse im Stadtteil Gröpelingen am 29. März.

Grundsätzlich habe ich gemerkt, dass ich dazu neige, gleich beim ersten Stand viel zu viel zu kaufen, und dass ich da oftmals auch noch nicht groß nachdenke. Am Ende hatte ich viel im Beutel, was ich mit etwas kühleren Kopf wohl nicht unbedingt mitgenommen hätte. Andererseits wollte ich aber auch bewusst Sachen dabei haben, die ich nicht kenne und mich überraschen lassen. Da habe ich aber nicht viel gefunden. Und bei einer Platte ärgerte es mich, dass ich die stehen gelassen habe (Music For Films III). Naja.. vielleicht nächstes Mal.

Insgesamt fand ich die Atmosphäre nett und familiär. Man kam mit dem einen oder anderen, auch Gästen, nett ins Quatschen. Alles war entspannt, keiner drängelte, ein wenig handeln konnte man auch. Doch, gefiel mir sehr. Höchstwahrscheinlich habe ich bei der Plattenbörse in Gröpelingen keine Zeit, was mich schon jetzt ein wenig ärgert. Aber vielleicht klappt es ja doch.

Die Ausbeute:

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