Plattenbörsen in Bremen (Nachbarschaftshaus Helene Kaisen)

29. März. Plattenbörse in Gröpelingen! Also quasi gleich um die Ecke. Da musste ich hin.

Das Nachbarschaftshaus Helene Kaisen befindet sich Am Ohlenhof unweit der Lindenhof-Kreuzung, dem Hot Spot von Gröpelingen. Ist aber wunderbar mit der Straßenbahn oder dem Fahrrad zu erreichen. Der Eingang war etwas versteckt, doch ein Hinweisschild zeigte einem, wo man lang musste.

Ob es jetzt am Viertel lag, an den sommerlichen Temperaturen oder mangelnder Bewerbung kann ich nicht sagen – aber es war als ich um 10:00 Uhr pünktlich zum Start aufschlug, doch recht leer. Sowohl was Händler, aber auch was Besucher anging. So war es dann auch sehr übersichtlich und stressfrei. Gleich am Anfang war ein Händler mit sehr großer Auswahl, wo ich ein paar Lücken in der Sammlung schließen konnte. Leider fing ich von der falschen Seite an zu blättern, so dass ich hilflos mit ansehen musste, wie ein paar Scheiben, hinter denen ich her war, in einen anderen Beutel wanderten.

In dem Hauptraum sah es wirklich sehr leer aus. Ein paar mittlerweile bekannte Händler fand man dort, deren Preisvorstellungen nicht den meinen entsprachen. Richtige Schnäppchen suchte man also vergeblich. Auch waren bei den meisten Händlern keine „Exoten“ dabei, sondern nur Zeugs, welches man immer und überall (oftmals zu kleineren Preisen) angeboten bekommt.

Trotzdem füllte sich mein Beutelchen. Was auch daran lag, dass diesmal ein paar Leute unter den Verkäufern war, die ich privat gut kannte. So war es für mich der größte Mehrwert dieser Börse mit meinen bekannten zu schnacken und zu fachsimpeln. Bei Guido Bolero wurde ich obendrein mit geschmackssicheren Tipps versorgt. Und tatsächlich: Die von ihm angepriesen „Kreisky“ aus Wien und „The Lo Fat Orchestra“ erwiesen sich als absolute Volltreffer, die in der Folgezeit sehr häufig und mit wachsender Begeisterung auf meinen Plattenteller wanderten.

Meinem guter Bekannter Jan war der Exot bei dieser Veranstaltung, dessen Kiste mit ebenso hochinteressanten, wie auch sehr speziellen Platten nur verwirrte Blicke auf sich zogen. Immerhin konnte ich hier mal das Debüt seiner ersten Band „Gaumen“ mitnehmen. Sehr interessante, aber auch gewöhnungsbedürftige Musik. Jan ist es auch, dem ich die Bilder vom Inneren der Börse verdanke, da ich vor lauter Schnacken vergessen habe selber welche zu machen. Danke!

Zum Schluss begegnete ich noch überraschend einem Nachbarn, der eine Nachlass veräußerte, und wo ich eine von mir schon lange gesuchte Frank-Zappa-Scheibe bekam. Somit hat sich die Börse für mich alles in allem schon gelohnt. Aber mehr wegen der persönlichen Kontakte – was ja auch mal schön ist. Ansonsten war es jetzt von allen Börsen, die ich in den letzten Jahren bislang besucht habe, die deutlich schwächste.

Die Ausbeute:

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