Seit Ewigkeiten mal wieder auf einem Metal-Konzert gewesen. Hier in der Spielart Post-Metal und Blackgaze. Letztes – eine Mischung aus Black Metal und Shoegaze- war mir bislang unbekannt, gefiel mir aber sehr. Es spielten Alcest aus Frankreich. Aber vorweg gab es den Auftritt des Ungarn The Devil’s Trade Und der hatte es in sich.



Ein Mann allein mit Gitarre, Stimme und Technik. Ist bei Discogs unter Doom Metal und Folk eingeordnet. Ich muss sagen, solch ein intensives Erlebnis hatte ich lange nicht mehr. Wie er da auf der Bühne seine seelischen Schmerzen raus ließ und mit seinen inneren Dämonen rang, begleitet von einem nach Erlösung flehenden Sound, das drang bis tief in die eigene Seele ein. Dazwischen gab es humorig-sympathische Ansagen, die er – wie er sagte – braucht, um es durch die Finsternis seiner Songs zu schaffen.



Nach einer halben Stunde Umbaupause dann Alcest. Die waren mir bislang kein Begriff, aber ich hatte mich vorher eingehört und was ich da entdeckte gefiel mir gut. Gesungen wird auf Französisch. Verträumter Klargesang, der auch mal mit rau-kehligem Schreien abwechselt. Was erstaunlich gut passt. Ebenso das schnelle, Black-Metal-geschulte Schlagzeug, welches immer mal wieder durch die beinahe sphärischen Gitarren-Wände bricht. Eine irgendwie seltsame, aber hochspannende Mischung.




Leider hatte ich a) meinen Gehörschutz Zuhause liegen lassen (wobei mir später ein Zuschauer zwei Stöpsel schenkte – Danke dafür!) und b) stand wohl an einer unglücklichen Stelle. Denn die Abmischung war anfangs für mich gruselig. Da hörte ich nur das Schlagzeug und die Gitarren versanken in einem einzigen Brei. Das wurde dann aber später besser, und mir wurde erzählt, dass das anderswo überhaupt nicht so war.




Wie dem auch sei: Ein schönes Konzert! Und Alcest-Kopf Neige machte einen wunderbar freundlichen, netten und glücklichen Eindruck. Das steckte an. Auch das Publikum war sehr friedlich, freundschaftlich und einfach von der Musik begeistert. Ein sehr harmonischer Abend, auch wenn das bei Post-Metal jetzt irgendwie merkwürdig klingt.




