Die Breminale ist ein kostenloses, fünftägiges Musik- und Kulturfestival, das jeden Sommer am Osterdeich stattfindet. Mit vielen Konzerten, Gastronomie und DJs. Die letzten Jahre fand sie immer in unserem Urlaub statt, diesmal konnte ich kurz vor der Abfahrt, einmal vorbeischauen. In netter Begleitung machte ich mich am Donnerstag, den 10. Juli, auf den Weg.
Los ging es ganz entspannt an der Parkbühne bei der Kunsthalle. Der Schweizer Oh No Noh bot schönes analoges Gefrikel mit allerlei Spielzeug, E-Guitare und Loops. Die repetive, aber nicht langweilige Soundlandschaft war sehr interessant und kam gut bei dem sich vor der Bühne gemütlich flätzenden Publikum an.
Die Frage ist allerdings, ob die Musik in einem anderen Ambiente (nachts, kleiner Club) nicht noch besser funktioniert hätte. Meine Begleitung und ich fingen jedenfalls nach einiger Zeit abzuschweifen und uns über dies und das zu unterhalten.


Danach Haze’evot הזאבות bei der Pappinale Bühne. WAS WAR DAS? Selten bin ich sofort so mitgerissen wurden, wie von den fünf jungen Damen aus Israel, die auf Hebräisch abgingen, wie nur sonst was.
Harter Punk, Bubblegum-Punk, Metal-Anklänge, aber alles mit einer ordentlichen Priese traditioneller israelischen Musik. Alles mit einer solch überbordenden Energie, dass das einfach ansteckte und direkt in die Beine fuhr. Da macht die Übersetzung des Bandnamens (Wölfinnen) absolut Sinn. Wahnsinn!
Auch die Performance war der Hammer. Zwischendurch gab es eine sehr berührende Ansprache zur aktuellen politischen Lage und danach mal ein etwas langsameres Lied. Die Show wollte kein Ende nehmen, und nach dem Gig sprang die Band mit einer großen Trommel ins Publikum und feierte dort weiter. Was für eine Band! Absoluter Tipp!







Dann Laturb im Schleuse-Zelt. Was soll man sagen: Eine der besten Bremer Band lieferte ab ohne Ende und das zahlreiche Publikum feierte das Trio. Dieses war an diesem Abend zum Quartet gewachsen, da Anne durch Armbruch gehandicapt war und darum ein Gastgitarist einspringen musste. Was sich aber nur sehr wenig auf die wie immer wilde und fantasievolle Show auswirkte.
Gegeben wurden all killers, no fillers. Laturb habe ich das erste Mal 2021 beim WD*42-Festival am Hansator gesehen. Derselben Veranstaltung übrigens, auf der ich auch erstmals Shirley Holmes sah. Damals schon hatte mich das Trio mit seiner grandiosen Bühnen-Performance und dem melodiös rockendem Electrobeat-Sound mit coolen Texten schwer begeistert.
Als die erste Platte erschien, bin ich gleich zu unserem lokalen Platten-Dealer Black Plastic gerannt. Die zweite Scheibe, die sogar noch besser ausgefallen ist, wurde auch kurz nach Erscheinen eingesackt. Aber so richtig erlebt man Laturb erst, wenn man sie live sieht. Da gehören Show und Musik einfach zusammen und ergänzen sich. Kurz: Laturb machen glücklich!












