In diesem Jahr führt uns die Rückreise aus Warschau über das wunderschöne Potsdam. Es war unser erster Besuch hier und wir waren unglaublich beeindruckt von der Stadt, die nur aus Villen und Schlössern zu bestehen scheint. Auch das niederländische Viertel und die russische Siedlung Alexandrowka war allein schon die Reise wert. Am letzten Tag konnte ich (mit Verstärkung durch meinen Sohn meine Familie überreden, dass ich den einzigen Plattenladen in Reichweite aufsuchen durfte. Kein leichte sUnterfangen, war ich doch auch schon in Krakau und Warschau auf Shopping-Tour gewesen. Aber irgednwie hat es dann geklappt, und ich war bei Silverspeed Records.
Silverspeed Records ist ein Laden, den man einmal gesehen haben muss. Ein solches Chaos ist mir in meiner „Vinyl-Shopping-Karriere“ noch nie untergekommen. Und ich meine das gar nicht negativ. Das verleiht der Räumlichkeit schon einenen ganz uniquen Charme und Persönlichkeit. Da lagen riesige Plattenstapel auf den Plattenkisten, weshalb man erst einmal einiges wegräumen musste, um in den Kisten Blättern zu können. Irgendwann bemerkte ich, dass unter den Tischen mit Kisten auch noch weitere Kiste reingestopft waren. Überhaupt, wo man hinblickt: Berge und Berge von Platten. Das macht es natürlich schwer, sich zu orientieren und gernell etwas zu finden, wenn man nicht viel Zeit hat. Man sollte diese also auf jeden Fall mitbringen.
Preislich muss man sagen: Oha. Für die „Jethro Tull – Too Old to Rock’n’Roll“ habe ich 15 Euro, für „Kate Bush – Lionheart“ gar 18 Euro ausgegeben. Das sind mindestens 5 Euro pro Platte zuviel. Warum habe ich die dann mitgenommen? Das lag an zwei Dingen: Einmal wollte ich nicht da überall rumwühlen und dann mit leeren Händen rausgehen, aber noch wichtiger: Der Inhaber war ein unheimlich netter und sympathischer Kerl, mit dem man gut etwas schnacken konnte. Da sehe ich den „Mehraufschlag“ quasi als Unterstützung für den Laden.
Das Silverspeed gernell etwas aus der Zeit gefallen ist, merkt man auch daran, dass hier keine Kartenzahlung möglich ist. Nur Bares ist hier Wahres. Weshalb ich einmal zum nächsten Geldautomaten laufen musste. So oder so, einen Besuch ist Silverspeed auf jeden Fall wert. Ob man mit den Preisen mitgehen will, muss jeder selber entscheiden.







