Konzert: Watson (Karo/Bremen – 09.11.24)

Am 09. November gab es hochspannenden Rockabilly mit Watson im Karo. So richtig lässt sich die Band aber nicht in diesem Genre einsperren. Dazu sind sie viel zu verspielt, experimentierfreudig und vor allem auch sehr stark von anderen Stilen als nur Rockabilly geprägt. Es gab zwei Sets mit einer Pause.

Die erste Hälfte war mit dem Standup-Bass „klassischer“, driftete aber auch schon sehr angenehm in punkige und beatige Gefilde mit starkem Psychobilly Einschlag ab.

Dies intensivierte sich im zweiten Teil, als der E-Bass dazu kam, was einen „moderneren“ Anstrich gab und dann noch mehr nach britischen Bands um Graham Day und Billy Childish klang, aber gleichzeitig auch komplett eigen. Generell ergab die Mischung aus Rockabilly mit Garage- und Beatstrukturen einen großartigen, manchmal sogar etwas düsteren Sound, der dann aber wieder mächtig Druck nach vorne machte. Da kamen auch 60s Surf-Bands wie die Ventures, Chantays oder Link Wray und Dick Dale in den Sinn.

Alle drei Musiker waren verdammt gut und eine homogene Einheit, in die jeder seine Stärken einbrachte. Gerade der Standup-Bass war teilweise unglaublich, und lieferte mit dem ebenfalls hervorragenden Schlagzeug die fette Grundierung für die sehr einfallsreiche und prägnante Gitarrenarbeit mit im Ohr hängenbleibenden Hooks. Einfach toll. Fand auch das Publikum, das das Trio nicht mehr von der Bühne lassen wollte und eine Zugabe nach der anderen einforderte. Ein toller Abend. Nur dass das eigentlich wunderbare Karo mal wieder ziemlich verraucht und verqualmt war, hat mich etwas gestört, als ich mit stinkenden Klamotten Zuhause ankam.

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